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Gisèle Freund - Ein Leben für die Fotografie

2021-06-27

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Die von Gisèle Freund eingefangenen Gesichter haben das 20. Jahrhundert geprägt und mit der Zeit zu Ikonen werden lassen: André Malraux, James Joyce, Frida Kahlo, Walter Benjamin, Colette, Jean Cocteau, Hermann Hesse, Marguerite Duras, Henri Matisse, Stefan Zweig, Virginia Woolf, Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir sowie der französische Staatspräsident François Mitterrand. Doch Gisèle Freunds Werk ist weit mehr als diese Porträts.Als Soziologin, Fotografin und Schriftstellerin Berliner Herkunft hat Gisèle Freund die Persönlichkeiten und Ereignisse ihres Jahrhunderts aus nächster Nähe erlebt und abgelichtet. Sie war eine der wenigen Fotoreporterinnen, die der Agentur Magnum seit ihrer Gründung angehörten; eine Abenteurerin, die die Kontinente bereiste und ihren soziologisch geschulten Blick auf die Menschen richtete. Gisèle Freund war nicht nur Akteurin, sie war auch eine Theoretikerin der Fotografie.Buch und Regie für die Dokumentation, die Freunds Reisen von Berlin nach Paris, von Buenos Aires nach Mexiko City und schließlich nach Newcastle upon Tyne nachzeichnet, stammen von ihrer Wegbegleiterin Teri Wehn-Damisch. Die von Freunds Leica festgehaltenen Bilder geben einen faszinierenden Einblick in das intellektuelle und künstlerische Milieu ihrer Zeit und dokumentieren gleichzeitig die großen politischen und sozialen Umbrüche des 20. Jahrhunderts.In der Abbaye d’Ardenne, dem Sitz des Archivs IMEC, das Gisèle Freunds Nachlass bewahrt, kommen einstige Bekannte sowie Forschende zu Wort, die sich mit Freunds Werken befassen: ihre ehemalige Mitarbeiterin Elisabeth Perolini, die Schriftstellerin Rauda Jamis, die Kunsthistorikerinnen Lorraine Audric und Nathalie Neumann sowie Monique Sicard, Forscherin am CNRS. Die Regisseurin durchforstet den Nachlass ihrer Freundin, erzählt dabei von deren tragischem Ende und erklärt ganz offen, weshalb sie tief in Freunds Schuld stand.