2021-06-06
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Beethoven, für den Musik „höhere Offenbarung als alle Weisheit“ war, nimmt eine zentrale Stellung im Schaffen des RTE National Symphony Orchestra ein, und das bereits seit dessen Gründung im Jahr 1948. In dieser Tradition stehen auch die beiden wunderbar kontrastreichen Werke des Komponisten, die in Dublin unter Leitung von Jaime Martín, dem „visionären, kritischen und akribischen“ („Platea Magazine“) Chefdirigenten des RTE-Orchesters, zur Aufführung kommen.Die zweite Symphonie überraschte das Publikum seinerzeit mit ihrer Fröhlichkeit, ihrer energischen Bravour und ihrem schelmischen Witz. Ihre sonnige Vitalität ist auch insofern bemerkenswert, als der Komponist sie schuf, während er bereits von zunehmender Taubheit und den damit einhergehenden Selbstmordgedanken geplagt wurde. Das Werk zeugt von grenzenloser Hoffnung und Optimismus – zwei typischen Charakterzügen des Komponisten – und wird damit auch zu einer Hymne auf Mut und Zuversicht in der heutigen schweren Zeit.Die Coriolan-Ouvertüre komponierte Beethoven 1807 als Schauspielouvertüre zum gleichnamigen Drama des österreichischen Dramatikers Heinrich Joseph von Collin über den römischen Feldherrn Gaius Marcus Coriolanus, der im fünften Jahrhundert vor Christus lebte. Das Werk schildert die Gefühlswallungen des legendären Militärrebellen, seinen verhängnisvollen Ehrgeiz und seine liebevolle Beziehung zu seiner dominanten Mutter Volumnia und strebt schließlich kraftvoll auf ein dramatisches Ende zu. Mit der düster-lyrischen Musik voll aufwühlender Leidenschaft und stürmischer Unruhe landete Beethoven ein Meisterwerk, das auch Zuhörer ohne Textkenntnis kompromisslos mitnimmt.