2021-07-17
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In Butuceni wird einmal jährlich ein Open-Air-Opernfestival veranstaltet. Anatolie Botnaru, Weinbauingenieur, Rechtsanwalt und Unternehmer, hat das Event auf die Beine gestellt. Der 52-Jährige lebt seit 14 Jahren in dem kleinen Ort. Er hat hier verlassene Häuser im traditionellen Stil restauriert und damit ebenso großen Erfolg bei internationalen Touristen wie mit seinem Restaurant. Hier hält Olesea Cojocaru die Küche mit Hilfe der Dorffrauen am Laufen. Sie kochen nach bewährten Rezepten und keltern Wein aus alten Reben. Einst galt das schmale Land, das heute im Westen an Rumänien grenzt und ansonsten von der Ukraine umschlossen ist, als „Obstgarten der Sowjetunion“. Die fruchtbare schwarze Erde Moldawiens gehört zu den besten Böden der Welt. Das weiß auch Sergiu Turcanu, der schon in China und in der Türkei gelebt hat. Jetzt züchtet er mitten in der Hauptstadt Chisinau Kräuter, Paprika- und Chili-Raritäten aus aller Welt. Und Grigore hat nach Jahren im Ausland im elterlichen Weinberg eine Zukunft für sich entdeckt. Und mit der Besinnung auf alte Rebsorten gleichzeitig eine Nische in dem auf Masse setzenden moldawischen Weinbau gefunden. Seit Anfang des Jahrtausends hat rund ein Sechstel der Bevölkerung auf der Suche nach einem besseren Leben Moldawien verlassen. Menschen wie Anatolie, Olesea, Sergiu und Grigore widersetzen sich der harschen Realität in dem armen Land und entwickeln neue lohnende Perspektiven in der Heimat.